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20.06.2019

Stormarner besuchten auf Einladung ihrer CDU-Landtagsabgeordneten den Tag der offenen Tür im Kieler Landeshaus

Einen sehr informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Tag hatten die mehr als 30 Tagesausflügler aus Stormarn, die einer Einladung von Claus Christian Claussen, Lukas Kilian und Tobias Koch, der drei CDU-Landtagsabgeordneten aus ihrem Kreis, zu einer Bustour nach Kiel gefolgt waren. Anlass war der Tag der offenen Tür im Landeshaus, der unter dem Motto „Offenes Haus — Offene Demokratie“ stand.

Die Fahrt begann um 8.30 Uhr in Reinbek und nach Zwischenstopps in Glinde, Ahrensburg und Bargteheide erzählte Lukas Kilian unterwegs knapp, welche Schwerpunkte die Landesregierung im Allgemeinen und die drei Stormarner im Besonderen in dieser Legislaturperiode mit ihrer Arbeit setzen. Das begann mit dem Thema innere Sicherheit und dem Beispiel größerer Polizeipräferenz vor Ort, setzte sich mit der Abschaffung des Turbo-Abis und der Wiedereinführung von G9 fort. Weiteres Stichwort war das rasche Abarbeiten des Sanierungsstaus auf Stormarns Straßen, für den Kilian während der Fahrt gut erkennbare Beispiele zeigen konnte. Zusätzlich gab es noch ein paar launige Einblicke hinter die Kulissen der parlamentarischen Arbeit.

Gegen 11 Uhr kam der Stormarner Bus vor dem Landeshaus in Kiel an , gerade rechtzeitig zum vom NDR moderierten Talk im Plenarsaal mit den Vorsitzenden der im Landtag vertretenen Fraktionen und des SSW. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch lobte unter anderem die konstruktive und transparente Zusammenarbeit innerhalb der Jamaika-Koalition mit Grünen und FDP, wo bislang auch bei unterschiedlichen Auffassungen immer wieder tragfähige Kompromisse gefunden worden seien. Die Vertreter fast aller Fraktionen waren sich am Ende einig, dass der Landtag Schleswig-Holsteins trotz kontroverser Debatten zu den besseren Parlamenten in Deutschland gehöre. Was die Aussichten anbelangt, könnte es sogar des beste Parlament sein: Das Publikum im dicht besetzten gläsernen Plenarsaal jedenfalls hatte bei bestem Wetter einen 1-A-Ausblick auf die Förde.

Ein nicht abreißender Besucherstrom — insgesamt wurden mehr als 20.000 Gäste gezählt — sorgte für ständige Betriebsamkeit im Landeshaus und in der Umgebung. Den Besuchern wurde ein umfangreiches Programm für alle Altersgruppen geboten, angefangen mit Besichtigungen des Gebäudes, dazu zahlreichen Info-Ständen, Indoor- und Outdoor-Spielen, lehrreichen Übungen wie einem Steno-Kursus und anschaulichen Beispielen zur parlamentarischen Praxis. Claus Christian Claussen etwa trat als Akteur im Rollenspiel einer Ausschusssitzung auf. 

Dauerhafte Schlangenbildung gab’s im Innenhof, wo die Landeshaus-Kantine mit einer kleinen regional und saisonal ausgerichteten Karte (inklusive selbstgemachter Eiscreme) demonstrierte, warum sie bei den Parlamentariern so beliebt ist. Drumherum wuselten die überlebensgroßen Maskottchen Storch Stolle  (Holstein Kiel), Zebra Hein Daddel (THW Kiel) sowie Möwe SiGi (SG Flensburg-Handewitt), und im bunten Paternoster wurde Live-Musik gemacht.

Ein weiteres Highlight war das benachbarte Haus B, in dem gewöhnlich das Landeskabinett tagt und das erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich war. Besucher konnten sich den Sitzungssaal mit Namensschildern anschauen, während sich nebenan Innenminister Hans-Joachim Grote mit Bürgern unterhielt. Für Staus im Gartenzimmer sorgte Ministerpräsident Daniel Günther, der alle paar Schritte auf ein Wort oder ein Selfie angehalten wurde.

Zugänglich waren auch die Fraktionsräume der CDU in der zweiten Etage des Landeshauses. Im Fraktionssitzungssaal gab es stündlich Talkrunden, unter anderem mit Lukas Kilian als wirtschaftspolitischem Sprecher der Fraktion. Zudem öffneten die Abgeordneten ihre Büros und waren persönlich ansprechbar — und falls nicht, war trotzdem Vorsorge getroffen: Der vielbeschäftigte Fraktionschef Tobias Koch hatte in seinem Arbeitszimmer einen lebensgroßen Pappkameraden als temporären Ersatzmann aufgestellt.

Das Fazit aller Beteiligten war uneingeschränkt positiv. Tobias Koch war begeistert über die große und rege Beteiligung. „So viele Menschen habe ich noch nie im Plenarsaal gesehen“, sagte er.

Zufriedenheit auch bei den Tagesgästen, die nach fünf Stunden Landeshaus-Programm wieder im Bus saßen. Sie lobten den Informationsgehalt und die gute Organisation. Und ein Herr aus Bargteheide sagte: „Ich fand besonders gut, dass die Politiker so nah waren und man mit ihnen sprechen konnte. Dazu gibt es sonst kaum Gelegenheit, nicht mal zu Wahlzeiten. So etwas sollte es jedes Jahr geben, auch wenn das ein bisschen Geld kostet. Aber das müsste uns die Demokratie wert sein.“